Margarete Oehm (1898–1978)

Leben und Werk von Margarete Oehm

»Denk´ Dir gestern Vormittag hatte ich Malstunde!!« Leben und Werk von Margarete Oehm

von Cristjane Schuessler

Das malerische Werk von Margarete Oehm (1898–1978) ist heute weitgehend unbekannt. Ihre künstlerische Schaffensphase umfasst nur eine kurze Zeit. Vielmehr ist sie als Frau des Künstlers Willi Baumeister – als Margrit Baumeister bekannt. Erstmals sind hier ihre künstlerische Ausbildung und ihr Werk aufgearbeitet und der Einfluss der Künstlerin Gertrud Koref-Stemmler und des Künstlers Willi Baumeister auf ihre Arbeiten dargestellt.

Die private Korrespondenz1 von Margarete Oehm umfasst mehr als 2000 Briefe und Postkarten und befindet sich heute in der Willi Baumeister Stiftung. Vermutlich ist der Großteil aller Briefe erhalten, die sie ab den 1910er Jahren bis an ihr Lebensende empfängt. Die eifrige Briefeschreiberin teilt am 24. März 1920 ihrer Mutter Emma mit: »Ich schreibe täglich 1-2-3 Briefe! Egal, ob ich auch für schreibe-krank erklärt werde!«2 Auch nach ihrer Heirat mit Willi Baumeister bleiben die beiden Frauen brieflich in Kontakt. Briefe sind über den persönlichen Austausch hinaus für Margarete Erinnerungsdokumente. So schreibt sie während eines Aufenthaltes in Paris 1927 an ihre Mutter: »Dir schreibe ich gern öfter, weil es zugleich Tagebuch ist, wenn Du die Briefe aufbewahrst.«3 Anhand des umfangreichen Nachlasses werden Stationen der künstlerischen Entwicklung und signifikante Lebensabschnitte nachvollziehbar und lebendig.

1 Die Orthografie der Briefe ist behutsam verändert, Abkürzungen sind ausgeschrieben, Groß- und Kleinschreibung, Rechtschreibung und Zeichensetzung sind zum Teil angepasst. Auslassungen innerhalb der ausgewählten Briefstellen sind mit Klammer (…) und Ergänzungen mit eckiger Klammer gekennzeichnet [z.B. Jahreszahl]. Der Name Margarete liegt in verschiedenen Schreibweisen und Abwandlungen vor, in der vorliegenden Arbeit wird der Name Margarete bis zum Jahr 1922 beibehalten. Ab 1923 findet die Variante Margrit fast durchgängig Verwendung, daher wird diese ab dem Jahr 1923 verwendet.
2 Brief von Margarete Oehm (im Folgenden Margarete) an Emma Oehm, 24.03.1920.
3 Brief von Margarete an Emma Oehm, 02.02.1927.

Der Aufsatz "Denk´Dir gestern Vormittag hatte ich Malstunde!!" wurde von den Herausgebern der Publikation "Stuttgarter Kunstgeschichten" in Auftrag gegeben.

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